21 Reisebericht: Utha inkl. Grand Canyon

Reisezeit: 29. September - 8. Oktober 2013

Gefahrene Kilometer: 1'581km

Besuchte Staaten: Arizona & Utha

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 23 Grad, Nachts 3 Grad oder kälter

 

Den Grand Canyon besucht – Nächte unter 0 Grad erlebt – Travel-North Shut Down eingelegt – komische Felsformationen bestaunt – viel an einem Abgrund gestanden – coole Offroadpisten gefahren – Konditionsgrenze ausgelotet

 

Wir verliessen Las Vegas wieder und fuhren auf direktem Weg zum nördlichen Eingang des Grand Canyon National Parks, der im Staat Arizona liegt.

 

Nur ca. 10% der Touristen besuchen den sogenannten North Rim. Die meisten Besucher geben dem South Rim den Vorzug, weil er leicht zu erreichen ist und viele Dienstleistungen vor Ort anbietet. Der ruhige North Rim liegt rund 300m höher auf 2‘500 müM und hat ein kälteres Klima mit Wildblumen und viel Wald. 

Den bekannten Colorado River, der auch durch den Grand Canyon fliesst, kann man am North Rim nicht bestaunen. Deshalb fuhren wir durch die schöne Landschaft und das Gebiet der Navajo Indianer bis nach Page. Nur wenige Kilometer vor dem Ort befindet sich der sogenannte Horseshoe Bend: Der Colorado River schlängelt sich im Hufeisenform durch den Canyon. Ein kurzer Spaziergang bringt einem zur atemberaubenden Aussicht

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Nach einem Stopp beim Glen Canyon Dam fuhren wir ins Visitor Center, um uns mit Kartenmaterial für die bevorstehenden Offroad Trails im Grand Staircase-Escalante National Monument einzudecken. Leider mussten wir unser Plan sofort begraben, da alle Strassen wegen den Flutschäden vom Sommer geschlossen waren. Natürlich waren wir enttäuscht und fuhren dann eine kurze Schotterpiste nach Cannonville hoch. 

 

Gleichzeitig mit unserer Ankunft auf dem Campingplatz erfuhren wir auch vom definitiven Government Shut Down. D.h. alle öffentlichen Einrichtungen inkl. den National Parks wurden per sofort geschlossen. Unseren Plan am nächsten Tag den Bryce Canyon National Park zu besichtigen, viel damit ins Wasser.

 

Wir empfanden die ganze Situation aber als noch nicht so schlimm, denn wir waren müde vom Fahren der Tage zuvor. Somit beschlossen einen 4-tägigen „Travel-North Shut Down“ zu machen. Wir quartierten uns auf einem schönen Camping ein und relaxten, malten, surften im Web etc.

 

Nach 4 Tagen hatten wir uns erholt und die Reise ging weiter - die US Regierung hingegen machte noch immer keine Anstalten den Shut Down zu beenden. Wir fuhren weiter nördlich auf dem Scienic Highway 12. Dass der Sommer vorbei ist und der Herbst bereits Einzug gehalten hat, erfuhren wir auf der Fahrt über den Pass, wo sich die Bäume bereits verfärbt hatten. 

 

Wieder standen wir vor einem geschlossenen National Park, dem Capitol Reef National Park. Die Durchfahrtsstrasse ist aber ein normaler Highway und konnte somit befahren werden. Alle Parkplätze und Wanderwege waren geschlossen und es wurde mit hohem Bussgeld gedroht, falls man doch auf die Idee kam sein Auto hinzustellen. Um unser Reisebudget nicht zu strapazieren fuhren wir in einem Zug durch und schossen paar Fotos aus dem Fenster. Wir fuhren zum  Golbin Valley und fanden dort einen herrlichen Übernachtungsplatz mitten in den komischen Gesteinsformationen.

 

Endlich endlich machten wir uns auf nach Moab. Die grösste Stadt im Südosten von Utha nennt sich selber die „Freizeithauptstadt der USA“. Hier kann man sich so richtig austoben, sei es mit dem Offroader, dem Mountainbike, beim Riverrafting, beim Klettern etc. Genau das Richtige für uns und Bagheera. Nach einem Informationsstopp und Karteneinkauf machten wir uns auf den Weg und suchten uns abseits der Stadt mitten im Canyon einen geeigneten Schlafplatz. 

 

 

Am nächsten Tag fuhren wir mit Bagheera die erste einfache Offroadstrecke zum Hurrah Pass hoch und genossen die tolle Aussicht vom Gipfel. Auf dem Rückweg Richtung Moab parkten wir Bagheera auf einem der vorgesehenen Parkplätze und schnappten uns die Mountainbikes.

 

Der erste Abschnitt unseres Mountainbike-Trails nannte sich Cliff Hanger und ist gleichzeitig eine rote Offroaderstrecke (= sehr schwierige Offroad-Strecke). Wir legten auf dem ersten Kilometer bereits eine Pause ein, um den Jeeps beim Rockclimbing zuschauen – total eindrücklich. Danach gings es für uns mit den Moutainbikes ebenfalls die Felsen hoch, um dann den Captain Ahab Trail zu fahren. Nach paar Stunden kamen wir erschöpft wieder bei Bagheera an und konnten gleich noch einem Basejumper zusehen, wie er sich von der Felswand stürzte - das erlebt man so nur in Moab!!

 

Am nächsten Tag waren unsere Beine müde, Bagheera war aber top fit. Somit fuhren wir zwei verschiedene etwas anspruchsvollere Offroadstrecken und besuchten unterwegs noch kurz den Dead Horse Point State Park.

 

Am dritten Moab-Tag hatte Bagheera eine Pause verdient und wir machten uns wieder mit dem Mountainbike auf den Weg.

Als richtiger Mountainbiker muss man mindestens einmal in seinem Leben den bekannten Slickrock Trail gefahren sein.

Der Trail ist super Fun zum fahren, aber auch ganz oft sehr anstrengend. Mit Pausen kamen wir dann nach 2.5 Stunden erschöpft, aber glücklich im "Ziel" an. Abends gönnten wir uns ein Bier in der lokalen Moab Brewery und fielen danach schnell in den Tiefschlaf.

 

 

Nach fast einer Woche in Moab verabschiedeten wir uns von der Fun-City. Unsere Reise durch die Westküste ist mit dem Staat Utha beendet und wir machen uns nun langsam auf den Weg zurück an die Ostküste.

Fazit

Staat Arizona

Ausser dem Grand Canyon und die Verbindungsstrasse nach Page haben wir nichts in Arizona angeschaut. Die Wüstenlandschaft war jedoch wunderschön, aber uns gefallen Waldlandschaften einfach besser J

Grand Canyon National Park

Der North Rim hat uns gut gefallen und war nicht überfüllt mit Touristen. Es gibt nur wenige Wanderwege und nur einer davon in den Canyon runter. Der South Rim hat da anscheinend mehr Auswahl. Tagsüber hatten wir knapp 30 Grad und am morgen beim Zähneputzen kam kein Wasser aus dem Kanister – das gefror über Nacht.

 

Der Canyon ist auf jeden Fall sehr eindrücklich, wenn man am Rand des Abgrund steht, aber wahrscheinlich wäre ein Helikopterflug noch viel eindrücklicher. Diesen könnte man von Las Vegas aus buchen und würde sich so die lange Fahrt zu einem der 2 Eingänge ersparen.

 

Staat Utha

Hier erlebt man Natur pur. Es war absolut faszinierend die Landschaftsformationen zu betrachten. Utha ist das Outdoor-Paradies: Riverrafting, Skifahren, Offroaden, Klettern, Fischen, Wandern, Mountainbiken etc.

Wir besuchten nur einen Teil von Central Utha und verbrachten die meiste Zeit im Süden bzw. Südosten. Der Norden hätte uns bestimmt auch gut gefallen mit Wald und Berglandschaft.

 

Leider konnten wir wegen dem Shut Down keinen der 5 National Parks besuchen, aber auf unseren Offroadstrecken sahen wir genug von der schönen Landschaft. Trotz all der Schönheit hat Utha unseren Favoriten Oregon nicht geschlagen: Es hat kein Meer, ist im Sommer bestimmt viel zu heiss und hat für unseren Geschmack einfach zu viele Touristen bzw. man trifft kaum auf Einheimische.

 

Moab

Absolut der Hammer!!! Hier kann man locker 2 Wochen Ferien machen und jeden Tag etwas Neues erleben. Wir waren beeindruckt von den vielen Offroadstrecken. Bagheera ist mit ihrem Reisegewicht und der ganzen Dachlast nicht unbedingt auf allen Trails geeignet und wir wollten auch nichts riskieren.

Die rot markierten Trails braucht man schon gar nicht genauer anzuschauen, die sind nur für speziell präparierte Autos gedacht (Rockclimber etc.). Die blauen Trails haben schon happige Passagen und mit zu grosser Dachlast besteht an dem ein oder anderen Ort Kippgefahr. Die grünen Trails sind keine einfachen Schotterpisten, sondern bereits Offroadstrecken mit ab und zu steilen und rockigen Passagen….und ab und zu auch etwas Seitenlage.

Das Mountainbiken fand vor 2008 vor allem auf den Offroadstrecken statt, also Schotterpiste mit rockigen Abschnitten und teils sandigem Untergrund. Seit 2008 wurden einige Singletracks nur für Mountainbiker geöffnet. Die Unterlage ist meist felsig oder rockig und der Verlauf praktisch immer an der prallen Sonne. Technisch sind die meisten Trails schwierig zu fahren und öfters ein rauf und runter. Der Slickrock Trail muss man einfach gefahren sein, denn der Trail ist einzigartig. Technisch nicht allzu anspruchsvoll, aber konditionell verlangt er einem alles ab. Wir bevorzugen aber grundsätzlich die Mountainbiketrails in einer Waldumgebung mit flowigen Singletracks.