Reisezeit: 14. – 25. März 2013
Gefahrene Kilometer: 1'183 Kilometer
Besuchte Staaten: South Carolina, Georgia
Durchschnittstemperatur: ca. 18 Grad (nachts immer noch sehr kalt)
Besuch einer US Car Show – Amerikanisches Minigolf gespielt – ab und zu im Dachzelt genächtigt – erstes eigenes Brot gebacken – T-Shirt & Flipflops getragen - unser Equpiment aufgepeppt – Motorboot gefahren – viele Alligatoren gesehen
Nicht nur der etwas andere Akzent der Leute zeigte uns, dass wir im ersten Teil der sogenannten Südstaaten angekommen sind, sondern auch das wärmere Wetter. Nachdem wir in unseren ersten 2 Wochen praktisch keine Leute um uns hatten, waren wir bereit uns wieder einmal in die Menschenmenge zu tummeln und wo kann man das nicht besser als in Myrtle Beach South Carolina während der Spring Break Zeit.
Zufälligerweise fand hier gleichzeitig die US Car Show Run to the Sun statt: über 3'000 Amischlitten waren ausgestellt. Das Spektakel wollten wir nicht verpassen und fuhren mit unseren Mountainbikes direkt am nächsten Tag zur Show. Wir waren überwältigt von den vielen schönen Fahrzeugen und verbrachten einen ganzen Nachmittag auf dem Gelände.
Myrtle Beach ist das Sommerparadies der Amerikaner – schöne Strände, Bars, Clubs, Vergnügungsparks und unzählige Minigolfanlagen. Hier sind die Anlagen aber anders als wir dies von der Schweiz gewöhnt sind: Hier geht es um Entertainment pur, der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Bahnen wird zur Nebensache. Zu meinem Ärger gewann Mike die Minigolf Session – vielleicht war ich von dem Entertainment einfach zu fest abgelenkt!?
Die schöne Beach Promenade fuhren wir gemütlich mit unseren Mountainbikes ab und zur Feier des St. Patrick’s Day kehrten wir gleich noch in einer Strandbar ein. Zurück auf dem Campingplatz stand uns das nächste Abenteuer bevor: erstes eigenes Brot im Coleman Backofen backen……Resultat: gelungen und so gab „es chalts Plättli“ zum Abendessen.
Drei Tage Ramba-Zamba war dann aber genug und wir packten unser Dachzelt wieder ein. Auf der Suche nach der Abgeschiedenheit haben wir ein super schönes Plätzli direkt am Fluss im Francis Marion National Forest gefunden. Herrlich, wenn einem die Tierwelt morgens aus dem Bett holt!
Wir verliessen den Staat South Carolina nach nur einer Woche und fuhren weiter nach Georgia. Südlich von Savannah war unser nächster Halt. Die Stadt hätte einiges - vor allem historisches - zu bieten, aber wir entschlossen uns endlich ein paar Sachen zu erledigen: Einkaufen im Bass Pro Shop, Landy-Check, Wäsche waschen, Ausmisten und Kästchen umordnen. Nach langem hin und her haben wir uns dann auch noch entschieden, uns von unsere Kochset aus der Chevy Van Zeiten zu trennen – es war einfach zu gross fürs Landy Fach! Ebenfalls genossen wir das erste Mal mit T-Shirt und Flip Flops auf dem Camping herumzulaufen.
Mit dem neuen Küchenset im Gepäck und den neu geordneten Staufächern waren wir bereit den südlichen Teil vom Staat Georgia zu erkunden. Die Weiterfahrt führte uns nach St. Marys in den Crooked River State Park. Hier konnte man wunderbar Vögel beobachten und seit Mike im Besitz des Buches „Birds of North America“ ist, tun wir das auch des Öfteren. Im Park spazierten wir den insgesamt 5 Meilen Nature Trail und haben tatsächlich unsere erste wilde Schildkröte gesehen – leider waren wir zu wenig schnell mit fotografieren.
Im State Park haben wir auch noch Kathy & Bryan aus Kanada kennengelernt. Die beiden reisen schon zum zweiten Mal mit ihrem Van quer durch Amerika und konnten uns den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg geben. Evt. kreuzen sich unsere Wege im Norden von Kanada nochmals – wir sind gespannt und würden uns freuen.
Wir fuhren weiter ins Landesinnere bzw. an die Grenze von Georgia/Florida, um an unser nächstes Etappenziel zu gelangen: den Okefenokee Swamp. Dies ist der grösste Torftümpel in Nordamerika und umfasst insgesamt 1'770 km2. Baden ist hier verboten und das Hineinhalten jeglicher Körperteile nicht zu empfehlen. Im Sumpf leben schätzungsweise 15‘000 Alligatoren, 234 Vogelarten, diverse Säugetiere darunter auch Schwarzbären und unzählige Schlangen sowie andere Amphibienarten.
Schon an unserem ersten Tag sahen wir Alligatoren, die sich in der Abendsonne wärmten. Definitiv ein komisches Gefühl, wenn so kein Gitter zwischen einem und dem Tier steht.
Den Sumpf kann man natürlich am besten per Wasserweg erkunden. Damit wir ein wenig das Everglades Feeling erleben konnten, beschlossen wir ein kleines Motorboot zu mieten.
Bei unserem ersten Versuch den Sumpf zu erkunden, mussten wir die Übung nach gestartetem Motor abbrechen – es kam ein grosses Gewitter und es regnete wie aus Kübeln. Nichts wie zurück zum Landy und einen Lazy Rainy Day einlegen: faulenzen, lesen, DVD schauen etc.
Nach 24 Stunden Dauerregnen öffnete sich am nächsten Tag der Himmel und die Sonne kam hervor. Wir packten unsere Kanusäcke und fuhren mit dem Motorboot los. Die Bootstour durch den Sumpf war unglaublich genial, wir sahen unzählige Alligatoren, Schildkröten und Vögel. Mit all den neuen Eindrücken ziehen wir nun weiter Richtung Florida Panhandle. Dies wird der letzte südliche Teil der Ostküste sein, bevor wir dann wieder Richtung Norden fahren.
Myrtle Beach mit all den Leuten tat uns zur Abwechslung gut und mit den steigenden Temperaturen kam erstes Beachfeeling auf. Der Staat Georgia hat unglaublich viel zu bieten. Wir sahen bis jetzt nur den Küstenteil und sind gespannt auf das sogenannte Historic High Country und die Northeast Moutains, die wir später durchqueren werden. Unser Highlight war aber der Okefenokee Swamp: Man muss nicht bis zu den Everglades fahren um die Alligatoren aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu sehen, aber man sei gewarnt von tausenden Moskitos!!!