Reisevorbereitungen auf Hochtouren

Seit der Ankündigung unserer bevorstehender Reise ist schon wieder 1 Monat vergangen und das Jahresende rückt immer näher. Wir erhielten viele Feedbacks von unserem Umfeld. Von "Ihr seid total verrückt!", "Toller Plan, aber das wäre absolut nichts für mich!" bis hin zu "Kann ich gleich mitkommen?", war einfach alles dabei. Das mit dem "Mitkommen" wird natürlich etwas schwierig, aber wir freuen uns riesig eine so tolle Community zu haben, die uns mit solchen Aussagen motiviert, dass wir unser Abenteuer auf irgendeine Weise niederschreiben und online publizieren. Mindestens ermöglichen wir hoffentlich so das gewünschte virtuelle "Mitkommen".

Natürlich waren wir in den letzten 30 Tagen weiter mit unseren Vorbereitungen beschäftigt und haben einige Hacken in unserer To-Do-Liste setzen können, aber jetzt mal schön der Reihe nach:

Geht man länger auf Reisen, ist der richtige Impfschutz nicht unwesentlich, auch wenn man sich natürlich für vieles erst gar nicht impfen kann. Anfang 2020 hatten wir einen Beratungstermin im Reisemedizin Zentrum in Zürich. Unser Impfschutz von unserer Reise im 2013 wäre vielerorts nicht mehr ausreichend gewesen, also haben wir uns einen persönlichen Impfplan erstellen lassen. Über die letzten Monate sammelten wir dann fleissig die Impfstempel fürs gelbe internationale Impfbüchlein. Im Oktober standen die letzten Stiche auf der Liste. Nun sind wir mit der Impfprozedur eigentlich durch, noch eine Tollwut-Impfung fehlt, die wir unterwegs während der Reise durch Europa nachholen wollen.

Vor unsere Nordamerika Reise 2013 haben wir unsere Pässe und ID verlängert, welche nun aber nächstes Jahr ausgelaufen wären. Einen Erneuerungs-Termin beim Passbüro in Zürich konnten wir online beantragen. Vor Ort ging alles ratzfatz: Foto machen, unterschreiben und bezahlen. Die Pässe & ID kamen 5 Tage später mit eingeschriebener Post Zuhause an. Bis 2031 sind wir nun wieder gut ausgerüstet für die Grenzübertritte.

Mit der Zusammenstellung unserer Reiseausrüstung beschäftigen wir uns schon seit fast 2 Jahren. Diesen Monat haben wir noch den letzten grossen Einkauf im Transa in Zürich gemacht (Danke an dieser Stelle ganz herzlich für den erhaltenen Freundesrabatt!). Danach veranstaltet wir in unserem Wohnzimmer eine ca. 3-stündige-Probepack-Party, bevor wir für ein letztes Camping-Testweekend an den Pfäffikersee (hier geht's zum YouTube Video) gefahren sind. Fazit: alles gut und der Packplan steht soweit!

Wir sind beide Brillen- bzw. Kontaktlinsen Träger. Da wir ja bekanntlich diesmal mit dem Fahrrad auf Reise gehen, müssen wir uns ein paar neuen Reiseherausforderungen stellen. Während der Fahrt wollen wir unsere Augen von den Umwelteinflüssen gut schützen, wir wollen aus Gepäckgründen nicht Unmengen an Material mitschleppen und budgetmässig soll es auch noch akzeptable sein. Also haben wir verschiedene Möglichkeiten bei 3 unterschiedlichen Optikern angeschaut und uns gut beraten lassen. Zum Schluss entschieden wir uns für diese Version: fix korrigierte polarisierende Sport-Sonnenbrillen (ohne Clip oder Einschliff) in Kombination mit unser Alltagsbrille. Zusätzlich werden wir noch paar wenige Tageskontaktlinsen mitnehmen sowie eine einfache, alte normale Sonnenbrille. 

In unserem ursprünglichen Plan hatten wir unsere Abreise, startend mit dem Fahrrad in der Schweiz, auf April 2022 gesetzt. Da Pläne nun mal dazu da sind geändert zu werden, haben wir uns aufgrund unserer aktuellen provisorischen Wohnsituation dazu entschlossen, bereits Mitte Januar 2022 abzureisen - und nein wir wollen nicht im Winter in der Schweiz mit dem Fahrrad losfahren. Wir fliegen im Januar in eine der südlichsten Gegend von Europa, genauer auf die Kanarischen Inseln. Da wollen wir die ersten Wochen überwintern und in Ruhe in unserem neuen Alltag ankommen. Danach planen wir die Inseln zu entdecken und genau da hört der Plan dann auch schon wieder auf. Was danach kommt, sind mögliche Varianten, die wir uns einmal angeschaut haben, aber so ziemlich alles ist offen. Den Flug ab Zürich, zusammen mit den Fahrrädern und Gepäck, haben wir letzte Woche bei Globetrotter gebucht sowie eine Airbnb-Unterkunft für die ersten 7 Tagen auf einer der Inseln. Die Vorfreude steigt nun mit jedem Blick auf den "Days Until"-Countdown.

Unsere Reisepläne sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. Viele interessieren sich für unser Vorhaben, möchten mehr über das bevorstehende Abenteuer erfahren und uns dann nach Abreise auch virtuell begleiten. Bereits vor unserer letzten Langzeitreise haben wir aus diesem Grund Visitenkarten mit unseren Kontaktdaten inkl. Angaben der online Kanälen gedruckt und jeweils bei Interesse nach den persönlichen Gesprächen vor und während der Reise mitgegeben. Dies kam überall so gut an, dass wir auch dieses Mal wieder kleine Kärtchen gedruckt haben, die wir nun bereits fleissig am Verteilen sind.

Für diese Reise haben wir uns bewusst entschieden nichts an Ware hier in der Schweiz einzustellen, ausser natürlich Fotobücher und persönliche Erinnerungsstücke, die allesamt in ca. 8 Rackoboxen passen. In den letzten 2 Jahren haben wir viele unserer Sachen auf online Plattformen verkauft. Insgesamt verschickten wir über 220 Pakete an neue Besitzer. An manchen Tagen haben wir uns gefragt, wann genau wir eigentlich zu einem "Online Shop-Unternehmen" mutiert haben - oder eher: wie um Himmelswillen wir in den vergangenen Jahren nur so viel Zeugs kaufen konnten!?

Unser Mobiliar, welches wir noch besitzt haben, konnten wir im Frühjahr direkt an unserem Nachmieter übergeben. Seither besitzen wir nun noch wenig, aber doch noch mehr als genug für den Alltag. Da bekanntlich unsere Velotaschen kein unbegrenztes Packvolumen haben, war es jetzt - so knapp 3 Monate vor Abreise - nochmals an der Zeit, sich von weiterem Besitz zu verabschieden. Mit Unterstützung der Familie und etwas Glück, standen wir deshalb während den letzten zwei Samstagen an einem Stand am bekannten Bürkliplatz Flohmarkt in Zürich City und haben unsere Lieblingsstücke verkauft. Es hat unglaublich viel Spass gemacht und es tat gut, die Freude der neuen Besitzer live mitzuerleben. So fiel es uns definitiv einfacher, die Sachen zu verkaufen. Natürlich freute sich unser Reisekässeli genauso.

Unser "Days Until"-Countdown sagt jetzt "90 days to go" und es stehen noch so einige weitere To Do's auf unserer Reisevorbereitungs-Checkliste. Ein Update dazu wird sicherlich in den nächsten Wochen folgen.